Die Leistungen des Teams rund um Heinz Riedlinger führten zum Einsatz der Membranpumpe für gefährliche Gase – etwa für die Kernforschung.
Märkte

KNF Pumpen in Kernkraftwerken

Nah an den neuesten technischen Entwicklungen

Erich Becker träumt bereits in den 1960er Jahren davon, dass die KNF Membranpumpen verschiedene industrielle Märkte erobern. Doch dass seine Produkte nur wenige Jahre später gerade im hochsensiblen Bereich der Kernkraftwerke zum Einsatz kommen würden – damit hätte er nicht gerechnet.

Doch von vorn: Die allerersten KNF Pumpen werden zunächst an Labore verkauft. Und auch wenn die Umsätze dadurch stetig steigen, so ist das Marktsegment doch zu klein, um KNF – nach der Ära als Maschinenfabrik und Zylinderschleiferei – eine langfristige wirtschaftliche Basis zu bieten. Erich Becker setzt deshalb auf die gezielte Entwicklung von Pumpen, die die Bedürfnisse der Industrie erfüllen: noch bessere Leistung, noch längere Lebensdauer und höhere Sicherheit. Doch die Vorbehalte gegenüber den Membranpumpen bleiben. Bis 1972.

Großer Visionär: Erich Becker erkennt früh das Potential seines Unternehmens, auch in den industriellen Märkten Fuß zu fassen.
Großer Visionär: Erich Becker erkennt früh das Potential seines Unternehmens, auch in den industriellen Märkten Fuß zu fassen.

In diesem Jahr bringt KNF das Doppelmembransystem auf den Markt. Eine eingebaute zweite Sicherheitsmembran, die weniger belastet ist, sorgt dafür, dass Membran-Gaspumpen noch sicherer und extrem gasdicht sind. Die neue Technik ist prädestiniert für den Umgang mit wertvollen oder gefährlichen Gasen. Bald darauf meldet sich die Firma Siemens. Erich Becker erinnert sich: „Sie luden uns nach Stuttgart ein und sagten, wir müssten mal über Membranpumpen reden. Also fuhren wir hin, und da saßen 20 Ingenieure von verschiedenen Firmen um den Tisch, die an einem Kernkraftwerkbau beteiligt waren.“ Es folgen Fragen über die Fähigkeiten von Membranpumpen und die Sicherheit des Doppelmembransystems. Danach hört Erich Becker lange nichts mehr. „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir ins Kernkraft-Geschäft kommen.“ Er sollte sich täuschen.

KNF bekommt den Auftrag, Pumpen für das Kernkraftwerk Philippsburg zu konstruieren. Damals sind mit der zivilen Nutzung der Atomenergie große Hoffnungen verbunden. KNF macht sich durch das Projekt einen Namen – und räumt die letzten Vorbehalte gegen seine Membranpumpen aus der Welt.

Es folgen weitere Aufträge aus dem Bereich der Kernforschung. Im Institut für Reaktorenexperimente der damaligen Kernforschungsanlage Jülich haben KNF Pumpen die Aufgabe, freigesetzte Spaltgase in eine Messstation zu fördern. Auch in anderen Forschungsprojekten werden KNF Membranpumpen ab den 1970er Jahren zur sicheren Handhabung von radioaktiven Medien eingesetzt. Die kompakte Bauweise, der geringe Wartungsaufwand, die innovative Technik und vor allem die Sicherheit der Pumpen machen sie zur idealen Komponente für radioaktive Gase oder Dämpfe.

Noch heute kommen KNF Membranpumpen in der Forschung zum Einsatz, zum Beispiel im Europäischen Kernforschungszentrum CERN. Dort wird unter anderem untersucht, wie das Universum entstanden ist. KNF ist also weiter ganz nah dran an den neuesten technischen Entwicklungen.

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