20.04.2023

Abgasuntersuchung ohne Tricks

Für valide Rußpartikelmessung: Mobiles Kalibriersystem für die Messgeräte der neuen Euro 6/VI Abgasnorm

Ein Auspuffrohr eines Autos mit sichtbaren Abgasschwaden
Ob der Rußpartikelfilter funktionstüchtig ist oder überhaupt eingebaut, das lässt sich bei der Abgasmessung mit den Daten des bisher vorgeschriebenen Trübungsmessverfahrens nicht bestimmen. Die Lösung ist die Partikelzählung.

Mit der Festlegung auf die Partikelmessung als neues Verfahren für die Abgasuntersuchung von Euro 6/VI Dieselfahrzeugen ist eine wichtige Informationslücke bei den Messdaten geschlossen.

 

Das Regensburger Unternehmen Scale MT hat ein Kalibrierungsverfahren für Partikelmesszähler entwickelt und erfolgreich in europäischen Ländern eingeführt. Ein KNF Pumpen-Duo aus Kompressor und Mikro-Gaspumpe ist Bestandteil des Partikelkalibriersystems.

Mangelhafte Rußpartikelfilter bleiben bisher unentdeckt

Bislang war die Trübungsmessung mit dem Opazimeter das ausgewählte Verfahren zur Messung, ob die jeweils geltenden Schadstoffgrenzwerte eingehalten werden.

Dieses optische Verfahren hat einen entscheidenden Nachteil: Die Messdaten geben keinen Hinweis darauf, ob der Rußpartikelfilter vorschriftsmäßig funktioniert. Auch ein überhaupt nicht vorhandener Rußpartikelfilter konnte anhand der Messdaten nicht erkannt werden.

 

Mit der Entscheidung für die Partikelmessung als neues verpflichtendes Verfahren der Abgasmessung bei Euro 6/VI Dieselfahrzeugen ist diese Lücke geschlossen.

Kalibrierung der KFZ-Abgasmessgeräte für neue Euro-6/VI-Leitlinie

Auch das aussagekräftigere Verfahren der Partikelzählung erfordert regelmäßig kalibrierte Abgasmessgeräte.

Die deutsche AU-Geräte Kalibrierrichtlinie legt aktuell eine Wiederholung der Überprüfung mindestens alle 12 Monate fest, als auch nach jedem Eingriff in die Messwertaufnahme, z. B. durch Justage im Rahmen der Jahreswartung.

 

Zugelassene Dienstleister oder im Rahmen eines Bevollmächtigtensystems geschulte Techniker können diese Überprüfung durchführen und gültige Kalibrierscheine ausstellen.

 

Eine zulässige Abgasuntersuchung im Rahmen der Hauptuntersuchung kann in deutschen Werkstätten nur mit einem DAkkS-konform kalibrierten Partikelzähler erfolgen.

Nur wenn die Abgasuntersuchung als Teil der Hauptuntersuchung die Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte ausweist, bekommen Autobesitzer in Deutschland die neue TÜV-Plakette.
Nur wenn die Abgasuntersuchung als Teil der Hauptuntersuchung die Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte ausweist, bekommen Autobesitzer in Deutschland die neue TÜV-Plakette.

Mobiles Kalibriersystem mit interner Druckluft für europaweiten Einsatz

Für Partikelmesszähler, die nach dem CPC-Prinzip arbeiten, also dem Condensation Particle Counter, auch Kondensationspartikelzähler genannt, hat das Unternehmen Scale MT ein von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassenes Kalibriersystem entwickelt.

 

Der Spezialist für Partikelmesstechnik bringt langjährige Erfahrung in der Automobilindustrie mit. Die Regensburger setzen für einen zuverlässigen Prozessablauf in der Kalibrierstrecke des Systems PKS 100 E auf langlebige Pumpen von KNF.

 

In mehreren europäischen Ländern vertrauen bereits Kalibrier-Dienstleister auf die Zuverlässigkeit dieses Systems.

 

Das Scale MT PKS 100 E vereint die Funktionen der Erzeugung, Lenkung und Messung von Prüfaerosolen sowie die Validierung des Partikelzählers.

Das mobile Kalibriersystem PKS 100 E von Scale MT wird für die Prüfung von Partikelzählern der periodischen Fahrzeugüberwachung in mehreren europäischen Ländern eingesetzt.  Bildnachweis: © Scale MT GmbH
Das mobile Kalibriersystem PKS 100 E von Scale MT wird für die Prüfung von Partikelzählern der periodischen Fahrzeugüberwachung in mehreren europäischen Ländern eingesetzt. Bildnachweis: © Scale MT GmbH

Prüfaerosole für Kondensationspartikelzähler der periodischen Fahrzeugüberwachung

Testaerosole lassen sich nicht lagern. Jede Kalibrierung beginnt daher mit der Herstellung des Prüfaerosols. Zu diesem Zweck wird Natriumchlorid-Lösung durch Einsatz einer Druckdüse zerstäubt. Die Scherkräfte im Gasvolumenstrom reißen Tropfen mit, es entstehen Kondensationskerne, die durch weitere Lenkung im System zu homogenen, stabilen Partikeln mit definierter Größe im Nanometerbereich werden.   

 

Mit dem Abgleich der Messung des Testaerosols mit dem Prüfling und dem Referenzgerät ist die Kalibrierung abgeschlossen.

KNF Kompressor und Gaspumpe für die Kalibrierung

Die erforderliche saubere Druckluft für die Zerstäubung der Kochsalz-Lösung erzeugt der ölfrei arbeitende KNF Kompressor NPK 09.1.2. Der Kompressor hat trotz seiner Leistungsstärke von bis zu maximal 7 bar rel. ein geringes Gewicht, was die mobile Einsatzfähigkeit des Systems unterstützt.

 

Die Steuerung der entstandenen Kondensationskerne durch das System bis hin zur Messung ist entscheidend für das Erreichen der in der Kalibrierrichtlinie festgelegten Spezifikation für Prüfaerosole. Nur gleichbleibende, stabile Salzkristalle erfüllen die Anforderung einer validen Überprüfung.

 

Eine KNF Mikro-Gaspumpe aus der Serie NMP 850.1.2 HP übernimmt zuverlässig diese Aufgabe. Selbst eingetrocknete Salzkristalle beeinträchtigen die Funktion nicht.

Der ölfrei arbeitende KNF Kompressor NPK 09.1.2 erzeugt die Druckluft, die für die Dispergierung der Natriumchlorid-Lösung und damit für die Kondensationskernbildung erforderlich ist.
Der ölfrei arbeitende KNF Kompressor NPK 09.1.2 erzeugt die Druckluft, die für die Dispergierung der Natriumchlorid-Lösung und damit für die Kondensationskernbildung erforderlich ist.
Die KNF Mikro-Gaspumpe NMP 850.1.2 HP führt die in salpetriger Säure vorliegenden Prüfaerosole über ein Vakuum sicher zur Messung.
Die KNF Mikro-Gaspumpe NMP 850.1.2 HP führt die in salpetriger Säure vorliegenden Prüfaerosole über ein Vakuum sicher zur Messung.

Unterbrochene Lieferketten bremsen Partikelmessung

Für Deutschland ist die Partikelzählung bei Euro 6/VI Dieselfahrzeugen ab Anfang 2023 verpflichtend. Theoretisch. Praktisch stockt die Umsetzung, denn den Messgeräteherstellern fehlen die Bauteile – aufgrund der globalen Verwerfungen mit ihren stolpernden Lieferketten. Spätestens zum 1. Juli 2023 soll der Start erfolgen.

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