Die ersten Mitarbeitenden
In den 1950er, 60er und 70er Jahren herrscht eine ungeheure Aufbruchstimmung in Deutschland. Alles scheint möglich in der Zeit des Wirtschaftswunders. Auch Kurt Neuberger glaubt an den Neuanfang, doch in den ersten Jahren fehlt es an so gut wie allem: Geld, Werkzeug, Platz, guten Maschinen, ja sogar einer funktionierenden Heizung. Doch an einem mangelt es der Kurt Neuberger KG nie: an engagierten Mitarbeitenden.
Eine genaue Zuständigkeit gibt es in den ersten Jahren nicht. Jeder ist für alles verantwortlich. So richtet Alexander Gagg, einer der ersten Mitarbeiter in der Werkstatt, erst einmal eine Werkzeugausgabe ein und baut samstags Werkbänke für die Montage. Er kümmert sich auch um die unzuverlässige Heizung. „Ich weiß noch, einmal an Weihnachten war ich die meiste Zeit unten im Keller und habe die Heizung auf Vordermann gebracht, so dass sie wenigstens wieder warm war“, erinnert er sich.
Dieter Herzog, der 1963 zu KNF kommt, baut in den Jahren darauf die komplette kaufmännische Abteilung, das Rechnungswesen und die Organisation des Produktionsbetriebs auf. Er ist es auch, der dafür sorgt, dass die Mitarbeitenden trotz aller Schwierigkeiten immer ihr Geld bekommen. Persönlich klopft er jeden Monat beim größten Kunden an – ein Textilunternehmen, für das KNF damals Zwirnringe schleift. „Da bin ich dann immer kurz vorher hingefahren und habe das Geld geholt. Damit haben wir die Löhne und Gehälter gezahlt. Alles in bar!“ Klaus Lakies erinnert sich noch gut an die Freitage, an denen man seine Lohntüte abholen konnte: „Dann sind wir gleich ein Bierchen trinken gegangen.“
Auch wenn der Lohn immer pünktlich kommt, die Mitarbeitenden wissen um die Probleme ihrer Firma, sie bangen um jeden Auftrag, und feiern auch die kleinsten Erfolge. „Ich kann mich noch gut entsinnen, einmal sind fünf Maschinen an einem Tag rausgegangen. Das war ein Fest“, erzählt Horst Brändle. Erst mit dem Eintritt von Erich Becker kommt neue Dynamik in den Betrieb. Er entwickelt zusammen mit Heinz Riedlinger die ersten Pumpen – und schafft die ersten großen Durchbrüche.
„Zuerst hatten wir die Formmembranen“, erzählt Josef Waibel, der ab 1971 das Versuchslabor etabliert. „Und dann haben wir die Kolbenkompressoren aufgebaut – das war der ganze Stolz vom Heinz Riedlinger. Als die aufgebaut waren, hat er Herrn Becker angerufen und wir haben alle vorgeführt. Herr Becker war begeistert und hat eine Flasche Sekt geholt.“
Überstunden, arbeiten an Samstagen, während die Kinder im Hof Fußball spielen, zusammen schuften und feiern – all das gehört zum Alltag der ersten Mitarbeitenden von KNF. „Man muss sagen: Wir alle haben mit dem Betrieb immer so gelebt, als sei er uns zu eigen“, fasst Alexander Gagg zusammen, der bis zu seinem Ruhestand blieb. Bis heute sind Verwurzelung im Unternehmen, Engagement und Erfahrung wichtiger Bestandteil des Erfolgs von KNF.
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