Für KNF eher Chance als Problem: Die Corona-Pandemie verändert die Art der Zusammenarbeit dramatisch.
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Eine gigantische Gemeinschaftsaufgabe

KNF in Zeiten der Corona-Pandemie

Im Dezember 2019 treten im chinesischen Wuhan erste Fälle einer unbekannten Lungenkrankheit auf. Am 11. März ruft die WHO die Pandemie aus. 11 Tage später fährt die Welt in nationalen Lockdowns das öffentliche Leben herunter. Menschen arbeiten im Homeoffice, Geschäfte schließen, Kinder bleiben zuhause.

Während sich die Straßen und Supermarktregale leeren, läuft an den KNF Standorten die Produktion auf Hochtouren. Die Membranpumpen sind Schlüsselkomponenten in den für die Corona-Patienten lebensnotwendigen Beatmungsgeräten. Führende Hersteller listen KNF als einen „Tier-1-Lieferanten“, also einen Zulieferer von herausragender Bedeutung – eine große Verantwortung für das Familienunternehmen. Es beginnt eine wahre Achterbahnfahrt.

„Die größte Herausforderung war es, die Lieferketten aufrechtzuerhalten“, erzählt Martin Becker. Aus Norditalien, einer Hotspot-Region zu diesem Zeitpunkt, stockt die Lieferung von Motoren-Komponenten. Auch bei anderen Teilen drohen Engpässe. Um sie zu vermeiden, werden KNF Standorte in einigen Ländern als „systemrelevant“ eingestuft. Die Mitarbeitenden arbeiten in mehreren Schichten, die Produktion der Pumpen wird bei einzelnen Typen auf das Zehnfache gesteigert.

Und dann dreht die Lage von heute auf morgen. Kunden ziehen Aufträge wegen der wirtschaftlich unsicheren Lage zurück, auch die Hersteller der Beatmungsgeräte korrigieren ihre hohen Auftragszahlen. Und KNF fällt von voller Fahrt mit Überstunden, Nachtschichten und Wochenenddiensten in die Kurzarbeit. „Das mussten wir erstmal unseren Mitarbeitenden erklären“, so Martin Becker. Gerade die Mitarbeitenden in der Produktion erleben die Aufs und Abs der Auftragslage hautnah. KNF setzt in Rekordgeschwindigkeit Sicherheitsvorkehrungen um, erweitert Schichtbetriebe, schirmt Arbeitsplätze ab, installiert Hygienemaßnahmen. Doch die Angst vor dem Virus bleibt. Und trotzdem sind die Mitarbeitenden unverändert engagiert dabei. Die zeitweise geltenden verschärften Grenzkontrollen machen aus eigentlich kurzen Anfahrtswegen zu den im Dreiländereck liegenden Standorten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz zeitlich unkalkulierbare Reisen. Auch diese Hürden nehmen die Mitarbeitenden auf sich.

Die Corona-Pandemie ist eine weltweite Herausforderung.
Die Corona-Pandemie ist eine weltweite Herausforderung.

Jetzt, im Jahr 2021, ist klar: Corona hat die Welt verändert. Und die Pandemie hat auch KNF nachhaltig beeinflusst. Zum einen sind bestimmte medizinische Bereiche gewachsen, wie die Diagnostik. Zum anderen hat die Krise die digitale Transformation beschleunigt. Video-Meetings mit Product Centers, Sales Centers und Kunden, in denen komplexe technische Probleme gelöst und die Produktentwicklung am Laufen gehalten werden, gehören jetzt zur Normalität. Und es gibt neue Erkenntnisse und Lerneffekte. Persönliche Treffen sind zwar gut, aber nicht in jedem Fall alternativlos. Sind Dienstreisen pandemiebedingt ausgeschlossen, beweisen die eingeführten digitalen Arbeitswerkzeuge ihre volle Stärke für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Darüber hinaus sparen sie Zeit und CO2. Dass er ein Jahr lang in keinem Flugzeug sitzen würde, war für Martin Becker 2019 noch völlig unvorstellbar. „Inzwischen glaube ich, dass wir auch in Zukunft 30 % weniger reisen werden“, so der CEO.

Die Jahresbilanz der KNF Gruppe für 2020 zeigt zunächst keine Besonderheiten. Das Ergebnis liegt unterm Strich sogar leicht über dem Vorjahr. Doch was die Zahlen nicht verraten: KNF ist zusammengewachsen und stärker aus der Krise gekommen. „Es war eine gigantische Herausforderung“, resümiert Martin Becker. „Dass wir allen Verpflichtungen nachgekommen und der sozialen Verantwortung gerecht geworden sind, das haben wir nur unseren Mitarbeitenden zu verdanken, die alle an einem Strang gezogen haben.“

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