Generationenwechsel
Das Datum hat etwas Symbolisches: Als Martin Becker im Jahr 2000 die Geschäftsführung der KNF Gruppe übernimmt, beginnt auch ein neues Millennium. Und tatsächlich schlägt KNF mit dem Generationenwechsel ein neues Kapitel auf. Der Übergang von Erich Becker auf den ältesten Sohn erfolgt zwar behutsam und wohlgeplant über mehrere Jahre. Doch nach der Jahrtausendwende ist Martin Becker mit einer sich schnell verändernden Welt konfrontiert: Globalisierung, Finanzkrise, Digitalisierung, weltumspannende Umwälzungen. Martin Becker konzentriert sich auf die Chancen des Wandels. Er baut KNF zu einem noch stärkeren internationalen Netzwerk aus und sucht strategisch nach neuen Märkten für die Membranpumpen. Der Vorspann zu diesem neuen Kapitel in der Geschichte von KNF beginnt bereits in den 1990er Jahren.
Freiburg-Munzingen, 1994. Es ist eine kleine Revolution im Hause KNF. Statt wie bisher eine Pumpe nach der anderen auf den Markt zu bringen, erarbeiten Geschäftsführer Erich Becker, Martin Becker (zu diesem Zeitpunkt Vertriebsleiter Deutschland) und Konstruktionsleiter Erwin Hauser eine ganze Baureihe mit unterschiedlichen Pumpentypen. Das LABOPORT-System ist speziell auf die Anforderungen im Labor angepasst, selbst das Design wird neu entwickelt. Dank dieser Idee und der schnellen Umsetzung etabliert sich KNF als führender Komplett-Anbieter im Laborpumpenbereich.
„Chancen im Markt ergeben sich meist nur einmal“, sagt Martin Becker Jahre später. „Kommt eine Technologie zu spät, drängen andere hinein und ersetzen sie womöglich durch eine völlig andere Lösung.“ Chancen erkennen und nutzen ist deshalb das Motto der neuen Zeit, in der Martin Becker die Firmenleitung übernimmt. 1994 wird er als 35-Jähriger CEO in Munzingen, im Jahr 2000 dann der gesamten Firmengruppe.
Der Begründer von KNF als Membranpumpenhersteller und der KNF Gruppe übergibt ein gut aufgestelltes Unternehmen. Martin Becker ist überzeugt, dass nicht nur die Zahlen, sondern auch Werte wie Vertrauen, Respekt, Eigenverantwortung, die seinem Vater immer am Herzen lagen, Grundlage des zukünftigen Erfolgs sind. Diese Werte werden im Jahr 2004 schriftlich in einem Firmenleitbild dokumentiert. „Martin führt das Unternehmen im Grunde so, wie ich das getan habe“, so Erich Becker. „Das Gute führt er weiter und da, wo Neues kommt, ist es fundiert.“ An neuen Herausforderungen jedenfalls mangelt es in den 2000er Jahren nicht.
Da ist die Finanzkrise, von der auch KNF zunächst nicht verschont bleibt. 2009 geht das Auftragsvolumen zurück, es folgen Zahlungsausfälle, weil Kunden die Rechnungen nicht mehr begleichen können, und ein steigender Preisdruck. Doch KNF kommt mit vereinten Kräften und dank einer langfristigen Planung, die auf Stabilität statt auf Risiko setzt, gut durch die Krise. Mehr noch: KNF erreicht bereits 2010 die unternehmerischen Ziele, die es sich für 2012 gesetzt hat.
Daraufhin entsteht die Idee zur Zukunftsstrategie KNF 2025. Ziel ist es, die Technologieführerschaft zu festigen und neue Märkte zu erschließen. Das Erfolgsprinzip der kleinen, selbstständigen Kompetenzeinheiten soll beibehalten und gleichzeitig die Zusammenarbeit der internationalen KNF Gruppe noch enger werden. Es ist die bisher langfristigste Strategie der Firmengeschichte und die positiven Veränderungen, die sie anstößt, sind bald spürbar. So wird z.B. der Bereich der Mikrogaspumpen als wachsende Sparte identifiziert und die KNF Micro AG gegründet. Auch in der Unternehmensorganisation gibt es neue Strukturen: 2013 übergibt Martin Becker die Leitung von KNF Munzingen an seinen jüngeren Bruder Paul Becker. Er selbst richtet seinen Blick fortan auf die Steuerung der internationalen KNF Gruppe – unterstützt wird er dabei von dem neu ins Leben gerufenen Group Board.
Und da ist die Digitalisierung, die KNF in allen Bereichen durchdringt – vom Arbeitsumfeld über den internen Informationsaustausch weltweit. 2018 entsteht das DAC, das Digital Acceleration Center, das die digitale Transformation unterstützt und beschleunigt.
Mit dem neuen Jahrtausend hat sich die Welt verändert. KNF hat den Wandel genutzt, mitgestaltet und ist dabei zu einem modernen, internationalen und interkulturellen Familienunternehmen mit einem starken Führungsteam an der Spitze gewachsen. KNF behauptet sich dank innovativer Produkte und kompromissloser Kundenorientierung auf einem umkämpften Markt und sieht auch für die Zukunft noch großes Wachstumspotenzial.
Martin Becker ist überzeugt, dass die Unternehmenskultur, für die Erich Becker den Grundstein legte, die Basis dieses Erfolgs ist. Damit sie von Generation zu Generation weitergegeben wird, hat die Familie Becker eine Familiencharta erarbeitet. „Ziel meines Vaters war es immer, die Firma erfolgreich in die nächste Generation zu bringen“, so der CEO der KNF Gruppe. „Und so ist es mein Ziel, eines Tages die Firma erfolgreich an die Generation nach mir zu übergeben.“
KNF Blog Knowledge Flows
Membranpumpentechnologie: Erfahren Sie Spannendes über neueste Trends und Geschichten rund um die Entwicklung am Markt.
Knowledge Flows