Labor

Fünf Alarmzeichen, bevor die Laborpumpe ausfällt

Auch die langlebigste Komponente benötigt Aufmerksamkeit

Von einer Pumpe in einer Anlage oder in einem System wird wie selbstverständlich erwartet, dass sie ein Höchstmaß an Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bietet. Kein Wunder, dass diese Komponente schnell aus dem Blick gerät, weil es oft nur eine von vielen und im Vergleich zu anderen Laborgeräten auch noch günstige Komponente ist. Hinzu kommt, dass keine allgemeinen Aussagen über Wartungsintervalle zu treffen sind, weil diese – je nach Einsatzgebiet – höchst unterschiedlich ausfallen. Doch hin und wieder braucht die Pumpe Aufmerksamkeit.

Die Nutzer sollten wissen, wie Pumpen­ver­schleiß zu erkennen ist. Denn wenn sich bestimmte Anzeichen bemerkbar machen und nicht weiterverfolgt werden, kann das zu erheblichen Ausfallzeiten, kostspieligen Reparaturen und kompletten Ersatzbedarf führen. Auch wenn die Intervalle je nach Anwendung unterschiedlich ausfallen, kann es sich lohnen, einen Wartungsplan zu erstellen. Darin sollten alle Informationen zur Anwendung und dem Betriebszyklus berücksichtigt werden. Einige Anwender warten ihre Pumpen regelmäßig einmal pro Jahr, andere reagieren erst dann, wenn diese die pneumatische Leistung nicht mehr bringen oder Geräusche entstehen. Bei der Wartung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Pumpen werden an den Hersteller zurückgesendet und dort gewartet. Oder die Pumpen werden in Eigenregie überholt. Dann lohnt ein Blick in die Betriebsanleitung, in der bei uns der Wechsel von Verschleißteilen detailliert beschrieben wird. Auch gibt es für bestimmte Pumpen spezielle Service-Videos, in denen die Schritte anschaulich erklärt werden. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, im laufenden Betrieb regelmäßig auf die folgenden fünf Symptome oder Fehler zu achten:

1. Erhöhte Lager-, Motor- oder Luftgeräusche

Jede Pumpe zeigt mit der Zeit Verschleiß­er­scheinungen, Teile altern und fallen aus. So führen beschädigte Lager oder Unwuchten in der Welle zu einem erhöhten Betriebs­ge­räusch­pegel. Wird die Pumpe lauter, ist dies immer ein Indikator dafür, dass die Pumpe gewartet und gereinigt werden muss. Bei einer Standardwartung werden die Verschleißteile der Pumpe ausgetauscht. Dies betrifft in den meisten Fällen die Elast­omer­teile, also Membrane(n), Ventilplatten und Dichtungen. Elastomerteile können vom Kunden eigenständig gewartet werden. Eine Empfehlung, wann welche Wartungsintervalle einzuhalten sind, lässt sich nicht geben, da die Lebensdauer der Verschleißteile von Anwendung zu Anwendung ganz unterschiedlich ist: Die pneumatischen Verhältnisse (Überdruck oder Endvakuum), das zu fördernde Medium oder beispielsweise die Medientemperatur sind wichtige Indikatoren für die Belastung der Verschleißteile. Auch der Betriebszyklus spielt eine Rolle. Dieser ist von Labor zu Labor unterschiedlich. Einige Pumpen werden nur einmal pro Tag oder Woche eingesetzt, andere laufen fast rund um die Uhr. Aus diesem Grund ist es wichtig, beim Thema Wartung den Einsatz der Pumpe im Blick zu behalten.

 

Bleibt ein erhöhter Betriebsgeräuschpegel trotz erneuerter Elastomerteile bestehen, liegt ein anderer Defekt vor, der am besten vom Hersteller begutachtet werden sollte.

2. Längere Verarbeitungs- oder Trocknungszeiten

Membranen und Ventile haben zwar eine lange Lebensdauer, zählen aber zu den Ver­schleiß­teilen. Bei Ver­un­rei­ni­gung­en werden beispielsweise die Förderleistung und das Endvakuum der Pumpe beeinträchtigt. Treten diese an den Innenflächen der Ventile auf, hat dies einen Leistungsabfall der Ventile und einen niedrigeren Ge­samt­wirk­ungs­grad der Pumpe zur Folge. Die Pumpe benötigt mehr Zeit, um die gewünschte Leistung zu erbringen. Hier sollten Membranen und Ventile ausgetauscht und verschmutzte Oberflächen gereinigt werden, um wieder die frühere Leistung herzustellen. Wenn die Innenflächen der Pumpe gereinigt werden mussten, sollte man untersuchen, woher die Verschmutzungen in Form von Partikeln, Fasern usw. in die Einlassseite der Pumpe gelangt sind. Eine Membran-Vakuumpumpe zieht das Fördermedium an. Sind im zu fördernden Medium Partikel oder andere chemische Stoffe enthalten, können sich diese auf den Ventilen absetzen und die Funktion negativ beeinträchtigen. Eine Lösung wäre, ein Partikelfilter vorzuschalten. Nach Beseitigung der Ursache kommt die Pumpe wieder auf ihre Leistung.

Mit Konzentration und geeigneten Messwerkzeugen kann der Pumpentechniker eine professionelle Wartung und Reparatur der Pumpe sicherstellen.
Mit Konzentration und geeigneten Messwerkzeugen kann der Pumpentechniker eine professionelle Wartung und Reparatur der Pumpe sicherstellen.

3. Überhitzung mit Abschalten und Wie­der­anlauf nach Abkühlung der Pumpe

Eine Überhitzung kann verschiedene Ursachen haben: schlech­te Belüftung, inkompatible Stromquelle oder fehlerhafter Motor. Dann ist es zunächst einmal gut, wenn die Pumpe mit Über­tem­pe­ra­tur­schutz­schal­ter ausgestattet ist, um Schäden zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten. Unsere High-End Motoren, sind grundsätzlich mit solch einem Schalter ausgestattet.

Überhitzung ist ein Zeichen dafür, dass eine Pumpe nicht richtig kühlt, nicht richtig funktioniert oder versucht, die geforderte Leistung in einer bestimmten Anwendung zu erreichen. Der erste prüfende Blick gehört also den Lüftungsöffnungen im Pum­pen­ge­häu­se. Sind diese blockiert oder zu nahe an einer Wand? Wenn die Pumpe ordnungsgemäß belüftet wird und die Strom­ver­sor­gung für das Gerät geeignet ist, deutet eine Überhitzung auf Probleme im Motor hin. Diese Pumpe sollte zur detaillierteren Reparaturbewertung an den Hersteller geschickt werden.

4. Durchgebrannte Sicherungen

Wegen Überlastung oder Stromausfall schaltet die Pumpe ab und startet nicht neu. Brennt eine Sicherung durch, war die Pumpe entweder einem unkontrollierten Stromstoß ausgesetzt oder die Stromversorgung ist nicht kompatibel, beispielsweise weil die Spannung zu hoch gewählt wurde. Treffen diese beide Faktoren nicht zu, ist ein elektrischer Kurzschluss oder eine Fehlfunktion im Motor die Ursache. Brennen die Sicherungen regelmäßig durch, sollte die Pumpe zur weiteren Beurteilung an den Hersteller geschickt werden.

5. Langsamer Start oder Stillstand

Wenn der Start beim Anlaufen gegen ein Vakuum oder einen Druck die Möglichkeiten einer Pumpe übersteigt und die Pumpe gar zum Stillstand gerät, liegt vermutlich eine Einschränkung des Durchflusses oder eine Blockade an der Einlass- und Auslassöffnung der Pumpe vor. Eine andere Ursache könnte ein schwacher oder beschädigter Motor oder dessen Kondensator sein.

 

Je nach Pumpenmodell kann das Starten einer Pumpe gegen ein Eingangsvakuum oder einen Ausgangsdruck eine unsachgemäße Verwendung sein. Unter diesen Bedingungen kann die Pumpe zum Stillstand kommen oder langsam anlaufen, die Sicherungen überhitzen und brennen durch. Es ist darauf zu achten, dass die Ein- und Aus­lass­lei­tun­gen vor der Inbetriebnahme entlüftet werden und die Ventile und Anschlüsse frei von Verstopfungen und Ver­un­reini­gung­en sind. Wenn das Gerät normalerweise in der Lage ist, in dieser Anwendung zu arbeiten, kann dies ein Zeichen für einen geschwächten Motor oder auch Anlasskondensator sein.

 

Die Membranpumpe ist eine äußerst zuverlässige und langlebige Komponente. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Wartung kann der Anwender eine ganze Menge dazu beitragen, dass dies so bleibt.  

Auf Grundlage des Artikels Five Signs You Should Service or Replace Your Diaphragm Vacuum Pump, The Pump Post, 2013

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