Discover how KNF diaphragm pumps, known for their precise and versatile transfer of liquids and gases, give manufacturers a competitive edge by optimizing their applications.
KNF Korea: Kihan Jin über Trends und Potenziale im südkoreanischen Wasserstoff- und Brennstoffzellenmarkt
Ein KNF Experte spricht über Koreas wachsende Wasserstoff- und Brennstoffzellenmärkte, Trends in der Wasserstoff-Technologie und ihr enormes Zukunftspotenzial.

KNF Pumpen sind für viele aufstrebende Energiebranchen von großer Bedeutung. Besonders interessant sind dabei Brennstoffzellenanwendungen, da sie eine treibende Kraft hinter einem einzigartigen und aufstrebenden Markt sind. Kihan Jin ist als Product Manager und Sales Engineer bei KNF Korea für die Themen Wasserstoff und Brennstoffzellen zuständig und verfügt in diesen Bereichen über langjährige Expertise. Im Interview teilt er sein Wissen über aktuelle Entwicklungen in diesen aufstrebenden Bereichen.
Seit wann arbeitest du bei KNF und welche Berufserfahrung bringst du mit?
Ich arbeite seit Juli 2014 bei KNF. Meine Karriere im Vertriebsingenieurwesen begann während meines Studiums. Damals studierte ich Deutsch und Kultur. Ich hatte den Wunsch, in einem internationalen Geschäftsfeld zu arbeiten, zum Beispiel im Auslandsvertrieb oder im Handel. Allerdings verliebte ich mich schnell in den technischen Aspekt der Arbeit und entschloss mich, diesen Karriereweg einzuschlagen.
Was gefällt dir am meisten an der Arbeit bei KNF?
Bei KNF kann ich mich mit einer Vielzahl von Märkten befassen, darunter Medizin, Umwelt, Halbleiter sowie insbesondere Wasserstoff und Brennstoffzellen. Um meine Arbeit gut zu machen, muss ich mir, unabhängig von der Anwendung, ein tiefgreifendes technisches Verständnis der Systeme meiner Kunden aneignen. Das ist zwar herausfordernd, aber gleichzeitig auch sehr erfüllend.
Brennstoffzellenanwendungen finde ich aufgrund ihrer Komplexität besonders interessant, da viele von ihnen sowohl Gas- als auch Flüssigkeitspumpen erfordern. Dadurch habe ich die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Produkten zu arbeiten und mich nicht nur auf einen Aspekt des Geschäfts zu konzentrieren. Das ist anspruchsvoll, aber lohnend und macht meine Arbeit jeden Tag interessant.
Was motiviert dich bei deiner Arbeit mit Wasserstoff- und Brennstoffzellenanwendungen?
Die Märkte für Wasserstoff und Brennstoffzellen haben ein enormes Potenzial. Beide Märkte sind sehr zukunftsorientiert und ich sehe Wasserstoff als entscheidend für die weltweite Energiesicherheit. Jeder, der Zugang zu der richtigen Technologie hat, kann H2 durch Wasserelektrolyse erzeugen und relativ einfach transportieren. Das ist ein großer Vorteil gegenüber fossilen Brennstoffen, die viel teurer und ohne die richtige Infrastruktur nur schwer zugänglich sind. H2 ist außerdem wesentlich umweltfreundlicher.
Brennstoffzellen sind eine sehr vielseitige Form der Energieerzeugung. Stationäre Systeme können zur Stromversorgung von Gebäuden eingesetzt werden, während kleinere Systeme den Betrieb von privaten oder öffentlichen Fahrzeugen ermöglichen. Diese Anwendungen leisten einen positiven Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit weltweit. Ich möchte meine Expertise und die Produkte von KNF einsetzen, um sie weiterzuentwickeln.

Wie sieht der Wasserstoff- und Brennstoffzellenmarkt in Korea aus?
Der Markt war lange Zeit sehr klein, wuchs dann aber sehr schnell. 2019 verabschiedete die koreanische Regierung den „Hydrogen Economy Road Map“ (Wasserstoffwirtschaftsplan), der Nachhaltigkeitsziele für das Land festlegt. Der 2022 überarbeitete Plan ist weiterhin richtungsweisend für die Politik. Zu den Zielen gehört, bis 2050 ein Drittel der Energie aus Wasserstoff zu gewinnen und den jährlichen Verbrauch von Wasserstoffenergie zu steigern.
Dies gab dem koreanischen Brennstoffzellenmarkt einen Schub, der sich zu einem der größten der Welt entwickelt hat. Im Jahr 2024 war Südkorea das erste Land, das mehr als ein Gigawatt Energie aus Brennstoffzellen erzeugte, und die Roadmap sieht ein Ziel von 15 Gigawatt bis 2040 vor. Viele unserer Projekte mit Kunden befinden sich noch in der frühen Entwicklungsphase, aber unser Umsatz zur Unterstützung dieser Branche wächst von Jahr zu Jahr. Es ist eine sehr spannende Zeit, Teil des Brennstoffzellenmarktes zu sein, und es ist besonders spannend, hier in Korea dabei zu sein.
Gibt es Vorschriften und Bestimmungen, die sich wesentlich auf den Markt auswirken?
Zwei der wichtigsten Vorschriften für stationäre Brennstoffzellensysteme sind “KGS: AH371” und “KS: C8569”, die grundlegende Sicherheitsstandards festlegen. Um diese Standards zu erfüllen, müssen Brennstoffzellensysteme regelmäßigen Inspektionen unterzogen werden, die Funktionstests einzelner Komponenten und des Gesamtsystems umfassen. Der Schwerpunkt der Inspektion liegt auf ihrer Sicherheit. Getestet werden unter anderem die ordnungsgemäße Belüftung, Notabschaltfunktionen und die Dichtheit. Brennstoffzellensysteme müssen mindestens die “KGS: AH371” erfüllen, bevor sie auf den Markt kommen. Mit der “KS: C8569”-Zertifizierung dürfen Systeme das offizielle Gütesiegel der koreanischen Regierung tragen.
Es gibt auch Vorschriften, die den Bedarf an Brennstoffzellensystemen vorantreiben. Eine der wichtigsten ist die Zertifizierung als Nullenergiegebäude. Neue öffentliche Gebäude mit einer Fläche von mehr als 500 m2 und private Gebäude mit einer Fläche von mehr als 1.000 m2 müssen mehr als 24 Prozent ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken. Bauherren integrieren diese Systeme direkt in die Infrastruktur neuer Gebäude. Dies führt zu einem Bedarf an hochwertigen Brennstoffzellensystemen, die den hohen Energieanforderungen
Welche Vorteile bieten KNF Pumpen in Wasserstoff- und Brennstoffzellenanwendungen?
KNF Pumpen bieten vier wesentliche Vorteile für Wasserstoff- und Brennstoffzellenanwendungen: präzise einstellbare Durchflussraten, umfassende Anpassbarkeit, Dichtheit und geringer Wartungsaufwand.
Eine variable Durchflussrate ist für Gaspumpen in diesen Anwendungen von entscheidender Bedeutung, da Brennstoffzellensysteme einen präzisen Durchfluss von Erdgas zum Reformer benötigen, um H2 zu erzeugen, sowie für die Rückführung von H2 im Stack. Pumpen für Brennstoffzellensysteme müssen beim Start eine niedrigere Durchflussrate haben und diese auf eine höhere Durchflussrate erhöhen, sobald das System mit voller Leistung läuft. Eine Durchflussregelung ist daher unerlässlich.
Eine individuelle Anpassung ist ebenfalls nötig, da die erforderlichen Durchflussmengen zwischen den Brennstoffzellensystemen sehr unterschiedlich sind. Die Anforderungen an die Durchflussrate steigen zudem, da es kostengünstiger ist, ein großes Brennstoffzellensystem zu bauen als mehrere kleine. KNF verfügt über eine breite Produktpalette, die diesen Anforderungen gerecht wird.
Die Fähigkeit, leckagefreie Pumpen anzubieten, ist ein weiterer wichtiger Vorteil, den wir gegenüber unseren Mitbewerbern im H2- und Brennstoffzellengeschäft haben. Wasserstoff ist ein flüchtiges Gas, das schwer zu handhaben ist und leicht austritt, sodass absolute Dichtheit von entscheidender Bedeutung ist. Dies ist besonders wichtig, da Wasserstoff auch ein hochexplosiv ist.
Unsere Pumpen sind außerdem sehr wartungsarm, was in komplexen Systemen von entscheidender Bedeutung ist. Die Wartung von Pumpen in Brennstoffzellensystemen ist kostspielig und Ausfallzeiten können zu weiteren Kosten führen. In diesen zur Stromerzeugung eingesetzten Systemen sind unvorhergesehene Ausfallzeiten besonders problematisch. Daher sind wartungsarme und wartungsfreie Pumpen essenziell.
Wenn es um Flüssigkeitspumpen geht, sind Anpassbarkeit und eine lange Lebensdauer die größten Vorteile unserer Pumpen. Die meisten Brennstoffzellensysteme verwenden Flüssigkeitspumpen, um entionisiertes Wasser zum Reformer zu fördern. Die Anforderungen dieser Systeme sind sehr anspruchsvoll. Unsere Pumpen der FP-Serie haben sich in diesen Anwendungen bewährt, da sie kompakt sind und an die Durchflussanforderungen unserer Kunden angepasst werden können. Viele unserer Kunden verwendeten für diese Anwendungen Kolbenpumpen und sind auf Membranpumpen umgestiegen, da Dichtheit, geringe Pulsation und eine stabile Förderleistung in Brennstoffzellen von entscheidender Bedeutung sind.
Welche Trends siehst du im Wasserstoff- und Brennstoffzellenbereich?
Die Wasserelektrolyse wird in der Wasserstoffindustrie immer beliebter. Bei diesem Verfahren wird H2 erzeugt, indem Wasser mit Hilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt wird. Auch die Erzeugung von H2 aus Ammoniak (NH3) wird immer häufiger. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Wasserstoff als alltagstaugliche Energiequelle. Die Branche versucht, neue Wege für den Umgang mit und dem Transport von H2 zu entwickeln, um ihn für den täglichen Gebrauch zugänglicher zu machen.
Die Kapazitäten von Brennstoffzellen steigen. Unsere Kunden konzentrieren sich zunehmend auf die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen für Mobilität und Stromerzeugung. Diese erzeugen nicht nur effizienter Strom, sondern minimieren auch den Verbrauch anderer Energiequellen. Es wird viel Wert darauf gelegt, wie sie in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden können, um die Stromerzeugung zu steigern, Emissionen zu reduzieren und eine nachhaltigere Zukunft zu fördern.
Wie hast du unseren Kunden aus dem Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen dabei geholfen, von unseren Pumpen zu profitieren?
Ein großer Brennstoffzellenhersteller, setzte sowohl unsere Gaspumpen als auch Pumpen eines Mitbewerbers in seinen Systemen ein. Der Anteil der Pumpen des Mitbewerbers lag bei etwa 80 %, der von KNF bei 20 %. Doch der Kunde war mit der Leistung seines Systems nicht zufrieden. Wir wussten, dass wir sein System verbessern können, wenn wir uns auf die überlegene Leistung und die niedrigeren Gesamtbetriebskosten unserer Pumpen konzentrieren. Gemeinsam mit unseren Produktzentren haben wir eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt, die den Anforderungen entsprach. Der Kunde war von unseren Produkten so überzeugt, dass er fast vollständig auf KNF Gaspumpen umgestiegen ist.
Aufgrund dieses Erfolgs wurden wir auch beauftragt, maßgeschneiderte Flüssigkeitspumpen für diese Systeme zu entwickeln. Die Spezifikationen für diese Pumpen waren eine Herausforderung, aber wir konnten in diesem Jahr ein Produkt liefern, das den Kundenanforderungen entsprach. Die Kollaboration mit diesem Kunden macht mich sehr stolz, da wir mit der Qualität, Leistung und dem Mehrwert unserer Pumpen seinen Betrieb verbessern konnten.


